Das Profil der Sozialversicherungsfachleute wird vielfach nicht mit einer Tätigkeit bei einem internationalen Strategie/-Wirtschaftsprüfungsunternehmen assoziiert. Deshalb ist Alexander selbst etwas überrascht, als ihm eine Stelle in der Privatwirtschaft angeboten wird. Er nimmt sie an und findet da die Dinge, über die wir uns mit Alexander sehr freuen: Verantwortung, Herausforderung und vor allem Spass an der Arbeit.
Alexander erzählt:
Mit einem Rucksack voller Erfahrungen hatte ich mein Bachelorstudium in Betriebswirtschaft abgeschlossen. Nach einer kaufmännischen Lehre in einem internationalen Industrieunternehmen, zweijähriger Tätigkeit bei einem nationalen Versicherungsunternehmen, arbeitete ich während dem Vollzeitstudium als wissenschaftlicher Assistent im Bereich der Betriebswirtschaftslehre. Mein Weg in der Arbeitswelt war schon früh vielseitig, daher begleitete mich die Frage ständig, wohin meine berufliche Reise eigentlich gehen sollte. Als damaliger Captain im Breitensport wollte ich meine Führungskompetenzen ausbauen und konnte nach dem Studium mit diesem Ziel im Fokus direkt den Einstieg als Teamleiter bei einer kantonalen Ausgleichskasse wahrnehmen.
Etwas ahnungslos von der Grösse des Sozialversicherungssektors, hatte ich mich dann schnell dazu entschieden, proaktiv mein Wissen und meine Fähigkeiten in dem Gebiet zu erweitern. Nach dem Betriebswirtschaftsstudium absolvierte ich erfolgreich die Weiterbildung zum Sozialversicherungsfachmann im zweisemestrigen Lehrgang an der KV Business School in Zürich. Durch den Fachausweis kam jedoch auch schnell die Erkenntnis, dass ich bei meiner Tätigkeit bei der Ausgleichskasse lediglich nur einen Zweig der Sozialversicherungen benötigte. Zeit also, mir wieder Gedanken darüber zu machen, wo meine Fähigkeiten optimal genutzt werden könnten.
Nun, Wort wörtlich gingen ich und meine Gedanken erstmal auf Reisen. Ich packte meinen Rucksack und flog für vier Monate nach Südamerika. Umgeben von den beeindruckenden Bergen Patagoniens und traumhaften Stränden in Kolumbien hatte ich Zeit mir meine berufliche Zukunft auszumalen. Immer wieder dachte ich daran, wie sehr mich das dynamische und internationale Umfeld meines damaligen Lehrbetriebs fasziniert hatten. Meine Wunschvorstellung war also, dieses Umfeld wenn möglich mit meinem Fachwissen aus Studium und Weiterbildung, sowie meiner Begeisterung für Zahlen und Knobelaufgaben verbinden zu können.
Mit etwas mehr Lebenserfahrung und einem konkreten Ziel, startete ich nach meiner Rückkehr einen Bewerbungslauf. Mit teilweisen Quereinsteigerversuchen bemerkte ich rasch, dass ich wohl etwas von meinen Vorstellungen abkommen muss. Als ich mein Dossier dann zu einem Stellenvermittler schickte, hatte ich wenig später auch mein erstes Vorstellungsgespräch in einem Stellenvermittlungsbüro. Obschon dies nicht meiner Wunschvorstellung entsprach, konnte ich das erste Bewerbungsgespräch vom Stellenvermittler nicht ablehnen – vorerst. Nach dem Gespräch machte ich mir übers Wochenende genügend Gedanken, lehnte die Stelle jedoch trotz keinerlei anderen ausstehenden Jobangeboten ab. Doch nur einige Tage nach meiner Absage kam dann das überraschende Telefon, dass bei der PricewaterhouseCoopers AG (PwC) eine Stelle in der Wirtschaftsprüfung frei ist und sie gerne mein Dossier hätten. Eine Tätigkeit in einem internationalen und dynamischen Umfeld, in dem ich zudem auch meine Begeisterung für Zahlen einbringen kann. ‘Diese Chance darf ich mir nicht entgehen lassen!’, dachte ich mir.
Nach ein paar lösbaren Assessments und dem Vorstellungsgespräch wechselte ich per 1. Januar 2020 zur PwC. Mit Fokus auf Revisionen in der ersten und zweiten Säule wurde mir schon nach kurzer Zeit bewusst, dass die Ausbildung zum Sozialversicherungsfachmann ausgesprochen hilfreich für mich war. Bei meiner Arbeit als Teamleiter bei der kantonalen Ausgleichskasse war mein Gebiet primär auf nur einen Sozialversicherungszweig ausgerichtet gewesen. Dementsprechend war mein Aufgabengebiet auch deutlich schmaler gewesen. Deshalb hätte ich grundsätzlich auch nie gedacht, dass ich einmal zur PwC, und damit zurück in die Privatwirtschaft, gelange. Denn dies geschah, wie ich später erfahren habe, auch nur durch grossen Zufall. Es stellte sich nämlich heraus, dass der Geschäftspartner vom Stellenvermittlungsbüro der Bruder meiner jetzigen Vorgesetzten ist.
Dass ich jetzt unglaublich viele unterschiedliche Sozialversicherungsthemen und Fragestellungen bei der täglichen Arbeit antreffe und bereits eigene Mandate im Sozialversicherungssektor betreuen darf, macht mir sehr grossen Spass und trägt gleichzeitig zu einem äusserst dynamischen Alltag bei. Die Ausbildung zum Sozialversicherungsfachmann mit eidg. Fachausweis hilft mir dabei nicht nur bei der täglichen Arbeit, sondern war auch mein berufliches Reiseticket zur PwC und die Privatwirtschaft.